Donnerstag, 8. Dezember 2016

Schwäbischer Weihnachts-RUMS {49/16}

Wenn man Schwaben fragt, was wohl der traditionellste aller schwäbischen Weihnachtsgenüsse ist, antworten wahrscheinlich 5 von 4: SPRINGERLE. Ausgesprochen wird das übrigens "Schbrengarla", und der Name kommt daher, dass die Plätzchen beim Backen "aufspringen" sollen, das bedeutet, dass sie nach unten gerichtet aufgehen und ein "Füßchen" bekommen.

Ich LIEBE Springerle. Aber ich hab auch echt Respekt vorm Backen. Die Produktion dauert zwei Tage, weil die Plätzchen vor dem Backen ca. 24 Stunden trocknen sollten, und danach lässt man sie eigentlich noch einen Tag oder zwei offen liegen, bevor man sie einpackt, damit sie weich werden. Springerle laufen immer Gefahr, dass sie eben nicht "springen" oder hart werden. Genauer gesagt: Es gibt Millionen Dinge, die bei diesem Stunt schief gehen können ... 😎

Aber dieses Jahr wollte ich unbedingt welche machen. Ich hab erst jetzt mit dem Backen angefangen, die Zeit rast einfach zu schnell, aber heute hab ich unverhofft einen freien Vormittag gehabt. Also gleich zugeschlagen! Und dann hab ich beschlossen: Ich mach Springerle.

Ich hab nur ein Blech gemacht, in meiner Familie bin ich nämlich die einzige, die auf Springerle steht 😉; aber so ist es wenigstens auch ein echter RUMS!
Der Teig für Springerle besteht nur aus Ei, Puderzucker und Mehl - es ist im Prinzip ein Biskuit, aber eben ausrollbar.
Die Masse wird dann einen Zentimeter dick ausgewellt und mit speziellen Springele-Modeln gestaltet. Das sind eine Art Stempel aus Holz, die edlen sind geschnitzt, die günstigeren gefräst (und nicht ganz so detailliert ...). Die Model werden in den Teig gedrückt, und danach wird die Form ausgeschnitten. Eigentlich mit einem Teigrad, sodass ein gewellter Rand entsteht, aber ich hab meins nicht gefunden 😠
Auf das Backblech streut man dann Anissamen. Es ist also kein Anis im Teig, vielleicht ein paar Samen am Ende unten angebacken, aber das Aroma bestimmt den Springerle-Geschmack dann doch. Und ich LIEBE Anis ... Hachz. Ich hoffe echt, die kriegen heute Abend dann ihre Füßle!

Habt ihr auch so spezielle, vielleicht auch regionale Plätzchen, die für euch Weihnachten erst komplett machen? Meine Springerle dürfen heute zu RUMS - was habt ihr diese Woche für euch gemacht?

3 Kommentare:

emilea-berlin hat gesagt…

Liebe Luci,

ich freue mich ja immer sehr auf Deine RUMS- Beiträge. Bereits deshalb, weil man vorher weder erahnen noch raten kann, aus welcher Ecke Dein Beitrag kommt. Immer eine schöne Überraschung. Da ist mein Nähbeitrag jede Woche ja fast schon langweilig ;)

Dein Backwerk ist mir auch neu. Klingt auch sehr interessant. Mal sehen, was meine Zeit so erlaubt...

Unsere Plätzchen mögen meine Kids am liebsten aus klassischem Mürbeteig, allerdings mit einem guten Teil echtem Kakao...

Einen schönen 3. Advent für Dich und Deine Lieben!!

Manu

lilofee hat gesagt…

Sie sehen ja wirklich wunderschön aus, die Springerle, das finde ich immer wieder. Mein Problem dabei ist, dass ich Anis so richtig verabscheue.... Aber mit war gar nicht klar, dass da gar kein Anis im Teig ist! Oben drauf könnte man das wohl sicher einfach weglassen... Auch wenn es dann natürlich nicht mehr echt wäre...
Hübsch sind sie jedenfalls, Deine Plätzchen. Ich habe ja österreichische Wurzeln und bei uns dürfen die sogenannten "Bischinger Krapferl" nie fehlen. Die blogge ich nächste Woche! ;)
Liebste Grüße
Lilo

Leni Sonnenbogen hat gesagt…

Liebe Luci, das sieht toll aus!!! Was für eine Arbeit!! Aber sie lohnt sich sicher! Bei uns gehört Weinachten eine Pute dazu....Die gibt es bei mir seit Kindertagen - lecker gefüllt.....Ob wir es dieses Jahr schaffen steht noch in den Sternen. War einfach zu viel los und es muss noch sooo viel organisiert werden - und wir haben schlicht vergessen bei unserem Bauern eine zu bestellen. Hauptsache es wird richtig schön gemütlich mit viel gemeinsamer Zeit! Dir und Deiner Familie noch eine schöne Vorweihnachtszeit! Mit lieben Grüßen! Nicole