Als ich mich um dieses Buch beworben hab, hab ich mit von den Pressestimmen und den positiven Besprechungen leiten lassen. Witzig, überraschend, und dabei großartig geschrieben - kann ja nur gut sein, dachte ich.
Tja.
DACHTE ich.
Als das Paket ankam, war ich erst mal begeistert von der Aufmachung. Ein dicker Wälzer, schön in Creme gebunden mit roter, geprägter, interessant gesetzter Typografie, die auch noch tiefgeprägt ist. Dazu ein edler Leinenrücken, ein Lesebändchen und, als besonderer Clou, ein Gummiband, mit dem sich der Wälzer verschließen lässt.
SCHICK!
Doch als ich angefangen hab zu lesen, kam die Ernüchterung.
Boah. Das ist ja mal GAR nicht meins. Der Büroalltag von Maarten Nicolien in den Niederlanden in den späten 50er Jahren liest sich für mich genauso, wie er sich für Maarten anfühlt: stinklangweilig. Keine Emotionen, kein Ziel vor Augen.
Vielleicht wollte Voskuil ja genau das erreichen. Vielleicht muss man selbst einmal in solch einem Büro gearbeitet haben, gefühlt haben, wie sinnlos solche kulturwisschenschaftlichen Studien sich anfühlen können, um den Humor hinter dem ganzen zu erkennen.
Insofern hat Voskuil das wohl wirklich sehr gut umgesetzt.
Aber das macht "Das Büro" für mich nicht zu einem guten Buch.
Ich hab aufgegeben. Nach drei Wochen hab ich nicht mehr als 200 Seiten geschafft, und ich hatte wirklich das Gefühl, mich damit zu quälen.
Darum hab ich nun, mit einem gehörigen schlechten Gewissen dem Verlag und Blogg dein Buch gegenüber, beschlossen, das Buch wegzulegen. Eine echte Renzension kann ich also nicht schreiben, denn ich hab das Buch nicht zu Ende gelesen.
Was ja dann aber auch eine Aussage ist ...
Falls ihr euch vom Gegenteil überzeugen wollt, falls das Buch etwas für euch ist (denn es hat wirklich auch sehr viele begeisterte Rezension erhalten), dann hier noch die bibliografischen Angaben:
J.J. Voskuil: Das Büro. Direktor Beerta.
848 Seiten, 25,00 Euro
Erschienen im C.H. Beck Verlag und hier zu kaufen (natürlich auch in jeder gut sortierten Buchhandlung erhältlich ;o).
Eigentlich kann ich auch keine Garnröllchen vergeben. Wie gesagt, ich habe aufgegeben.
Aber es gehört zu den Richtlinien von BdB, also vergebe ich EIN Garnröllchen - das ist für die tolle Verpackung ...
Und mein Fazit muss leider lauten: Also, MEINS ist das nicht ...
1 Kommentar:
Hallo,
habe gerade mal geguckt, wie andere das Buch fanden.
Ich hab ebenso aufgegeben. Nach 2 Wochen 200 Seiten ist schlapp und irgendwie Zeitverschwendung. Für andere sicher nicht schlecht, aber für mich gar nichts...
Liebe Grüße
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