Mittwoch, 22. Februar 2012

In letzer Sekunde

Jaaaa, ich weiß, Fasching ist jetzt vorbei. Aber vor lauter Kinderfasching und Elternbeirat und was weiß ich noch allem bin ich einfach nicht dazugekommen, euch die diesjährigen Kostüme zu zeigen. Das wird hiermit nachgeholt, also bitte Vorsicht, Bilderflut ;-)

Die GROSSE hatte ja beschlossen, sie will dieses Jahr eine Ballerina sein. Immerhin noch keine Prinzessin, aber sie hat schon angekündigt, das komme dann nächstes Jahr dran.
Also, Ballerina. Glücklicherweise gibt es da ja haufenweise Material ... Ich hab mich für den Ballettanzug von Burda entschieden, Schnitt Nummer 9629. Ein klassisches Trikot, hier die Variante mit langen Ärmeln:
In der Anleitung heißt es "nur für bi-elastische Jerseystoffe verwendbar". Ist nicht jeder Jersey bi-elastisch, also zumindest in Maßen??
Ich hab jedenfalls den etwas dickeren hellrosa Sanetta-Jersey genommen, der in meiner ersten Mädchen-Ü-Tüte war. Bisher war der mir für alles zu langweilig, hier hat es perfekt gepasst.
Der Schnitt ist supereinfach. In den Halsausschnitt und die Beinausschnitte wird rundrum Gummiband eingenäht, was ein Gefummel hätte werden können, wenn mir meine Nähmaschinenfrau bei der Einweisung ins neue Maschinchen nicht einen bombensicheren Super-Easy-Trick dafür gezeigt hätte ... So war das ratzfatz erledigt. Dann noch mit einem Wabenstich rumgesäumt, fertig ist der Lack.
Auch die Ärmel hab ich mit dem Wabenstich gesäumt, und dabei endlich mal wieder ein Label mitgefasst:
So ist der Ärmelsaum schön elastisch, glatt hochgenäht und zugleich versäubert.

Der Rückenausschnitt ist, wie bei Balletttrikots üblich, ziemlich tief. Und kurz vor Fasching, man erinnere sich, hatten wir auch tagsüber Minustemperaturen im zweistelligen Bereich ... Darum war klar, da muss noch was drüber. Klassisch: ein Bolero.
Ich hab mich entschlossen, einen Fleece-Bolero zu machen, damit es auch warm ist. Darum fiel aber der im Burda-Schnitt ebenfalls enthaltene Bindebolero aus, das wäre zu knubbelig geworden ...
Beim Durchsehen meiner Kinderschnitte hab ich festgestellt, dass ich mittlerweile Schnitte für fünf (!!!!) verschiedene Bolerojäckchen hab ... Genommen hab ich schließlich den, der zur Willemientje von Farbenmix gehört:
Der ist wirklich GANZ einfach und reduziert und hält die Schulterpartie wunderbar warm. Ich hab den Fleece (wieder mal Schwedendeckenrecycling) völlig offenkantig verarbeitet, so wirkt das Jäckchen wirklich wie für's Training.

Eine echte Ballerina braucht natürlich auch eine echte Ballerina-Frisur, also einen Dutt. Dieser sollte mit einem Netz gesichert sein - und da ich keins zu kaufen gefunden hab, hab ich einfach eins selbst gehäkelt:
Völlig frei Schnauze, ein bisschen inspiriert von den Erfahrungen mit den Teichfreunden. Hat gut geklappt und auch gehalten!!

Und dann kam noch ein bisschen gekaufter Krimskrams dazu, damit die Ballerina auch tanzen kann:
Unterm Trikot eine weiße Strumpfhose. Dazu flauschige rosa Legwarmers (das waren eigentlich Damenstulpen, dadurch kann die Maus sie bis zu den Oberschenkeln hochziehen ...) und weiße Turnschläppchen.
Und natürlich das Wichtigste: Das Tutu.
Ein Tutu wäre natürlich ganz und gar unkompliziert zu nähen, aber wir haben schon eins im Schrank hängen gehabt. Ein besonders schönes. Und eins mit Geschichte.
Erst mal ein Foto:
Vier Lagen rosaroter Tüll, am Rücken mit Druckknöpfen zu schließen und mit einer rosa Satinschleife.
Außerdem ist die oberste Lage mit kleinen, glitzernden Punkten geschmückt (das ist irgendein Kunststoff, der auf den Tüll getropft wurde, nehme ich an):
Dieses Tutu hat die Große von meinen Eltern geschenkt bekommen, da war sie gerade mal zwei. Es stammt aus Buenos Aires, aus dem Giftshop des dortigen Staatsballetts :-D Jetzt endlich passt es (einigermaßen, es ist noch ein bisschen weit ...) und durfte natürlich nun endlich zum Einsatz kommen!

Leider hab ich selbst kein Foto von der kleinen Ballerina gemacht :-( Ich muss erst mal den Opa fragen, ob er mir ein Foto von seiner Kamera schickt ... Dann wird natürlich nachgeliefert, genauso wie von meinem süßen kleinen Käfer, denn auch da gibt es kein "selbstgemachtes" Foto.

Die Große hatte beschlossen, dass das BABY dieses Jahr als Marienkäfer zum Fasching gehen soll. Die Idee fand ich von Anfang an klasse, weil das auch super zu MEINEM Kostüm passte.
Ich hab mich entschieden, das Bodykleid Louisa nach der Anleitung von Schnabelina zu nähen und zum Marienkäfer umzufunktionieren:

Das Kleid-Teil ist aus rotem Jersey, den mir die liebe Muddi von Herrn Suijker mitgebracht hat. Die Ärmel des Kleids und die zum Kleid gehörende Hose sind aus schwarzem Hilco-Nicki, der noch immer von meiner Biene letztes Jahr übrig war. Dazu weißes Bündchen, denn zu einem echten "Mariele" gehört auch eine Spur weiß.
Zu einem echten Marienkäfer gehören doch auch Punkte, werdet ihr sagen.
Ja, tun sie. Aber auf den Rücken!
Ich hab sie zu einem klassischen Siebenpunkt gemacht ;-) Einfach mit Stoffmalstift aufgemalt.
Die Flügelteilung hab ich nur im oberen Bodyteil eingezeichnet. Da ich die Rockvariante mit Kellerfalte gewählt hab, fand ich, passt das auch so schon mit den Flügelchen.
Als Rockabschluss hab ich einen Kräuselsaum gemacht - einfach mit ganz engem, schmalen Zickzackstich abnähen und dabei den Stoff kräftig dehnen. Das passte mir gut zu Fasching.
Bein- und Armsäume sind einfach mit einem Wabenstich hochgenäht.

Ich muss sagen, das wird nicht die letzte "Louisa" hier gewesen sein! Der Schnitt ist einfach perfekt, und für die Anleitung hätte Schnabelina sich mal wieder einen Orden verdient ... Man kann darauf auch klasse einfach Bodys machen, oder kleine Pullis, oder ein Kleid ohne Bodyteil oder oder oder. Und eine perfekte Art, Krägen mit Bündchenstreifen einzufassen, ist auch noch im Lieferumfang enthalten (ich sag nur "im Nahtschatten nähen" ... PERFEKT!)

Marienkäfer und Ballerina kamen sehr gut an. Hat mir auch wieder großen Spaß gemacht, Kostüme könnt ich auch dauernd nähen.
Für mich selbst hab ich allerdings GAR nix genäht, war dieses Jahr nicht notwendig. Wir Elternbeiräte haben beschlossen, alle dieselbe Verkleidung zu nehmen, damit man uns als "Orga-Team" erkennt. Und weils so einfach ist, sind wir als Schornsteinfeger gegangen. Schwarze Klamotten, ein schwarzer Hut, ein bisschen Ruß ins Gesicht und ein wenig Tüddel - fertig:

Ich hab einfach Luftschlangen draufdrapiert und die mit Stecknadeln fixiert. Auf die Stecknadeln hab ich davor aus Filz ausgeschnittene Kleeblätter gepinnt. Dazu ein Kleeblatt auf die Wange gemalt und einen Marienkäfer auf dem Arm - fertig war der Glücksbringer.

Und nun war es hier wieder "narret" genug für ein Jahr! Jetzt freu ich mich auf neue Projekte - und vor allem endlich den FRÜHLING ...

5 Kommentare:

Die Muddi hat gesagt…

Sind die Sachen süß!!!! Ich freu mich wie verrückt auf Bilder mit Füllung!! Hachmach, so süße Luci-Mädels. :o)

Ach so, den Trick mit dem Gummiband.... Verrätst Du den?? *klimperganzliebmitdenAugen*

Liebe Grüße,
Sarah

Susi hat gesagt…

Wow, sind die Sachen süüüüß!!!!

Würde mich auch sehr über Füllungs-Fotos freuen!!!!

LG
Susi

Mademoiselle Pfingstspatz... hat gesagt…

Einfach tolle Verkleidungen!
Ich bin ja auch total marienkäferverliebt :D

Den Gummieinnähtipp wüsste ich dann bitte auch ganz gerne...

Liebe Grüße!

Mlle Pfingstspatz

Anci hat gesagt…

So süüüß ! .... Und so rosa ;) Ich möchte sehr gerne die kleine Ballerina in ihrem Kostüm sehen. Ich hoffe, du kannst ihr erklären, dass Ballettschulen Kinder erst mit 5-6 Jahren aufnimmt ;) Auch das Käferkleidchen ist toll. Ich steh ja auch auf Marienkäfer.

Ganz liebe Grüße
Anci

zwulli hat gesagt…

Total Süß, ich kann mich den Kommentaren der anderen nur anschließen!

Liebe Grüße
Anna